Buchempfehlungen

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Nachhaltiger Klimaschutz durch standortgerechte Landwirtschaft ?

von Anne Herrig

In Entwicklungsländern, die oft am stärksten von den Folgen des Klimawandels betroffen sind, fehlen meist für https://foelt.org/Buecher/Deckblatt_Herrig.jpggeeignete Klimaschutzprojekte die notwendigen politischen oder ökonomischen Strukturen. Ein möglicher Ansatz könnte die Agroforstwirtschaft sein. Wird dieses System unter dem Aspekt des Klimaschutzes betrachtet, so kommt den Bäumen als Kohlenstoffspeicher eine besondere Bedeutung zu.

Im Bereich des zentralen Hochplateaus in Ruanda (Ostafrika) wurden bereits vor 30 Jahren Agroforstprojekte durchgeführt. Anhand aktueller Satellitenbildern werden die Baumbestände der ehemaligen Projektregion und einer Referenzregion untersucht und verglichen, sowie ein zeitnah geführtes Interview mit LandwirtInnen vor Ort angeführt, um Aussagen über die Nachhaltigkeit & Akzeptanz dieses Systems geben zu können. Die Befragung gibt die Sicht der Bevölkerung gegenüber agroforstlichen Systemen, sowie lokale Möglichkeiten der Methode wieder.

Ziel der Untersuchung ist es, einen Beitrag zur Klärung der Frage zu leisten, in wie fern das System der standortgerechten Landwirtschaft nachhaltige Auswirkungen aufweist und in wie weit dadurch dieses System Einfluss auf die globale Kohlenstoffkonzentration in der Atmosphäre nehmen kann. Gäbe es nachhaltige Effekte, könnte die standortgerechte Landwirtschaft, auch in Entwicklungsländern, auf diese Weise einfach und doch effektiv zum Klimaschutz beitragen.

Was uns nährt, was uns trägt
Humanökologische Orientierung zur Welternährung

von Kurt Egger und Stephan Pucher

Bei Ernährung denken die meisten Menschen an die physische Versorgung des Körpers mit Nährstoffen, also die Grundlage allen Lebens und menschlichen Überlebens. Das reduziert die Natur auf die Produktion von Lebensmitteln – und Landschaften auf ihre technische Beherrschung durch eine vollautomatisierte Landwirtschaft. Dieses Denken aber ist ein zentraler Bestandteil unserer heutigen ökologischen Krise.

Die Autoren des vorliegenden Buches erweitern den Nahrungsbegriff und betrachten gemeinsam mit der physischen auch die kognitive und emotionale Seite der Nahrungsaufnahme. Sie widmen sich sowohl der kleinbäuerlichen Landwirtschaft in den Tropen als auch Themen wie »Ästhetik«, »Natur« oder »Spiritualität«. Mit dieser ungewöhnlichen Zusammenstellung regt das Buch dazu an, die Doppelnatur der menschlichen Ernährung zusammenzudenken und damit vereinfachende Lösungswege aus der globalen ökologischen Krise und der Ernährungskrise zu vermeiden.

Prof. Dr. Kurt Egger war lange Jahre Berater für ökologischen Landbau in den Tropen. Sein Hauptarbeitsgebiet war die methodische Entwicklung eines Anbaukonzepts in Ruanda, das sich an die autochthonen Vorbilder der traditionellen tropischen Landwirtschaft anlehnt und auf direkte Technologieübertragung aus dem hiesigen ökologischen Landbau verzichtet. Sein Konzept wurde unter den Begriffen Ecofarming und standortgerechter Landbau bekannt.

Stephan Pucher ist Diplombiologe und arbeitet beim Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland in Heidelberg als Projektleiter in der Erwachsenen- und Jugendbildung. Seit 1995 ist er im Vorstand von FÖLT e.V. und in der Arbeitsgruppe »Ökologischer Landbau in Ruanda« tätig. In Zusammenarbeit mit ruandischen NGOs entwickelte er dort Ecofarming-Projekte.