Ökolandbau

Ökolandbau in Ruanda
Mushaduka – die erfolgreiche Ecofarming-Arbeit unserer „arbeitsamen Frauen“ geht weite

Nach dem hervorragenden Erfolg des ersten Projektes mit unserem „neuen“ Partnerverein Nyiramilimo (Arbeitsame Frau) im ruandischen Mwura-Tal wurde 2012 eine Fortsetzung im Mushaduka-Tal begonnen. Beim ersten Mal waren bereits sechshundert Bauernfamilien beteiligt, um 100.000 Agroforstbäume und Erosionsschutzhecken zu pflanzen, Ställe für die Viehhaltung zu bauen, die Viehhaltung insgesamt zu verbessern und zu diversifizieren, und auf vielen Fortbildungen Er –
fahrungen auszutauschen. Im neuen Projekt werden sich über drei Jahre erneut 600 Familien beteiligen, um ein vergleichbares Programm durchzuführen. Sie können dabei außerdem auf die Erfahrungen der Teilnehmer aus dem Mwura-Tal zurückgreifen. Ein wichtiger Startvorteil. So gut wie es im Mwura-Tal insgesamt lief, kleine Rückschläge und
schwierige Situationen gab und gibt es immer wieder. Die tierärztliche Versorgung ist zwar gegeben, aber wenn innerhalb eines Jahres rund 300 Tiere (hauptsächlich Ziegen) angeschafft werden, dann können sich Krankheiten schon malschneller ausbreiten, als der engagierte Veterinär hinterherkommt. Aber übers Ganze ist ja alles gut gegangen. Wer das Leben auf den grünen Hügeln Ruandas kennt, weiß, wie gut die Leute organisiert sind. So wird auch das Mushaduka-Projekt den
beteiligten Familien – wie schon sein Vorgängerprojekt im Mwura-Tal – neben den betrieblichen Verbesserungen auch einen Einstieg in eine selbst organisierte genossenschaftliche Sozialkasse erlauben. Mushaduka ist für uns der beste Beweis, wie erfolgreich das Vorprojekt gelaufen ist. Ein Drittel der Finanzierung des neuen Projektes wird nämlich durch Rückflüsse des Kreditsystems aus Mwura geleistet. Das befreit von der Abhängigkeit gegenüber Gebermitteln von außen
und stärkt die Ökonomie des ländlichen Raumes – was sonst sollte Entwicklungshilfe auch leisten wollen. Die Regierung von Ruanda hat sich zum Ziel gesetzt, ab 2030 frei von Entwicklungshilfe zu sein. An solchen (kleinen) Projekten lernt man: es könnte möglich werden. Natürlich geht es derzeit noch nicht ganz ohne unsere Unterstützung. FÖLT wird für das Dreijahresprojekt rund 35.000 EUR beisteuern. Wir machen so etwas nicht zum ersten Mal, aber leicht ist es für einen
kleinen Verein wie den unseren dennoch nicht. Zwar können wir auch hier wieder auf unsere treue Unterstützerin, die Stadt Heidelberg, bauen, aber die Absicherung ist nicht einfacher geworden. Jetzt, wo die Umsetzung von wirklich messbaren Verbesserungen in der landbaulichen Entwicklung in unserer Zielregion immer mehr Dynamik erfährt, wäre es fatal, wenn die Sache ins Stolpern käme, weil wir die überschaubaren Beiträge zu den Kosten nicht meistern könnten. Und
es gibt noch viele Ecken, in denen wir uns einbringen können. Die vor ein paar Jahren als Pilotprojekt gestartete, sehr erfolgversprechene Mikrobewässerung mit gespeichertem Regenwasser kann noch an vielen Stellen im Einzugsbereich unseres Partnervereins wiederholt werden.
Für jede Art der Unterstützung unserer Partner in Ruanda ist FÖLT daher sehr dankbar.